Demografischer Rückgang und sinkende Bewerbungszahlen, Fachkräftemangel und ein stetig wachsendes Angebot an Studiengängen – für Unternehmen, die qualifizierten Nachwuchs für ihre dualen Studienplätze suchen, stellt sich der Markt derzeit als komplexes, herausforderndes Umfeld dar.

Wie Nachwuchskräfte und Unternehmen dennoch zusammenfinden können, war Thema bei der vierten Ausgabe der Veranstaltungsreihe „DHBW Live: Let’s talk about … #bewerber:innen“ der DHBW Studienakademien Heilbronn und Karlsruhe. Das Online-Forum richtet sich speziell an die Dualen Partner und soll den Dialog zwischen den Studienakademien und den Unternehmen intensivieren.

Prof. Dr.-Ing. Stephan Schenkel, Rektor der DHBW Karlsruhe, konnte 80 interessierte Personalverantwortliche begrüßen und versprach zwar keine Patentlösung, aber Impulse und Ideen für konkrete Verbesserungen bei der Rekrutierung.

Ute Brömmelhörster, Teamleiterin der Studien- und Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit Karlsruhe, knüpfte an ihre Beratungserfahrung an: Für die Studieninteressierten sei der Aspekt der Praxisnähe eines dualen Studiums enorm wichtig – gerade die jugendlichen „Macher“ könnten sich in diesem Studienkonzept wiederfinden. Auch die Vergütung und die damit einhergehende Unabhängigkeit stelle einen nicht zu vernachlässigenden Anreiz dar – man müsse den Bewerber*innen jedoch auch deutlich machen, dass es sich um ein Intensivstudium handle, das Leistungsbereitschaft und Engagement erfordere. Kleinen, weniger bekannten Unternehmen empfahl sie, zum Beispiel bei Praktika den Menschen hinter den (möglicherweise nicht immer perfekten) Schulnoten kennenzulernen und so geeignete Bewerber*innen zu finden, die auf den zweiten Blick eine Chance verdienten.

Prof. Dr. Nicole Graf, Rektorin der DHBW Heilbronn, zeigte sich überzeugt davon, dass die anwesenden Unternehmensvertreter*innen im „War For Talents“ gut aufgestellt seien und die Basics des Bewerbermarketings beherrschten. Sie ermutigte die Anwesenden, neue Wege zu gehen: „Das duale Studienmodell erlaubt Ihnen, Nachwuchs im eigenen Haus zu qualifizieren und passgenau auszubilden. Eine Chance, die Sie nutzen sollten.“

Konkrete Angebote an Schulen beispielsweise, spannende Firmenbesuche und Einblicke hinter die Kulissen können zu einem überzeugenden Eigenmarketing vieler kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) beitragen und die begehrten Nachwuchskräfte von ihrer Karrierechance beim jeweiligen Unternehmen überzeugen.

Auch die DHBW verbessert ihre unterstützenden Angebote kontinuierlich: Eine Optimierung der Bewerberbörse und das neu programmierte Self-Assessment, zu finden unter https://osa.dhbw.de sind Beispiele.

Die Reihe wird am Donnerstag, 17. März 2022 mit einer Session zum Thema „Personalentwicklung dual“ fortgesetzt.

Text: HN, Grafik: Projektteam DHBW Karlsruhe und Heilbronn