Forschung zu Corona an der DHBW

Lehre und Lernen.

Die weltweite Corona-Krise hat beträchtliche Konsequenzen für viele Bereiche des Lebens. Für den Umgang mit diesen sind sowohl während der Krise und für die Zeit danach wissenschaftliche Informationen wichtig. Forscher*innen der DHBW informieren über die verschiedenen Aspekte der Corona-Krise, ihre Folgen und präsentieren Lösungen, die den Umgang mit der Situation erleichtern.

Lehre und Lernen an der DHBW in Zeiten von Corona
Dieses Forschungsprojekt ist in zwei Phasen aufgebaut, welche sowohl die Entwicklungen zu Beginn des Lockdowns als auch die Erkenntnisse nach Semesterabschluss erfassen sollen. In einer ersten standortübergreifenden Umfrage der Phase 1, die von den Professorinnen Kay Berkling (DHBW Karlsruhe) und Sabine Möbs (DHBW Heidenheim) als DHBW-weite Umfrage mit mehr als 4.500 Beteiligten an der DHBW umgesetzt wurde, wurden über zehn verschiedene Video Conferencing Tools hinsichtlich ihrer technisch-didaktischen Eignung bewertet. Die zweite Studie wurde durch Professor Dirk Saller (DHBW Mosbach) an der DHBW durchgeführt, als Teil einer internationalen Studie, initiiert durch Prof Federighi (Universität Firenze). In dieser wurden die Einschätzungen und Erwartungen bezüglich der Zielerreichung von Onlinelehre untersucht. An ausgewählten Fakultäten internationaler Hochschulen in Deutschland, Hongkong, Italien, Tansania und Südafrika, hatte die Studie insgesamt rund 2.000 Teilnehmer*innen.
Die Analyse der ersten Umfrage zeigt, dass hinsichtlich der Funktionalität der Video Conferencing (VC)-Tools, die reibungslose Vorlesungspräsentation für die Befragten im Vordergrund steht. Für Einsteiger in der Welt der Onlinevorlesung erscheint die unkomplizierte Präsentation zudem wichtiger zu sein, als zusätzliche kollaborative Funktionen des Tools. Die bisherigen Daten verweisen auf ähnliche Einschätzungen von Studierenden und Lehrenden. Sie unterscheiden sich jedoch bei der Bedeutung der Aufzeichnung von Veranstaltungen. Hier legen die Studierenden einen stärkeren Schwerpunkt. Etwas überrascht zeigen sich die Wissenschaftlerinnen von der nach wie vor vergleichsweise hohen Bedeutung eines „Distance-Learning-Frontalunterrichts“ aus Sicht der Studierenden. Das sei vermutlich darauf zurückzuführen, dass man hier noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hat, die das Distance-Learning bietet.
Sowohl die befragten Studierenden als auch die Lehrenden der zweiten Umfrage bewerten die eigenen Kompetenzen im Umgang mit den Werkzeugen der Onlinelehre wie auch die technische und organisatorische Unterstützung durch die Hochschule tendenziell als angemessen, um die Lernziele durch Onlinelehre erreichen zu können. Etwaige Defizite bei der Zielerreichung werden eher den Vorlesungsinhalten oder im Falle der Studierenden der eigenen Einstellung zugeschrieben.
Die Befragungen sollen in Phase 2 durch weitere Erhebungen gegen Jahresende ergänzt und methodisch verfeinert werden, um weitere Erkenntnisse zu den Fragestellungen zu gewinnen. Zudem soll das Thema Onlinelehre in die regelmäßig stattfindenden Lehrevaluationen einfließen.
Die Zwischenergebnisse der beiden Studien wurden im Juni im Rahmen einer internationalen Online-Konferenz vorgestellt. Die Präsentation fand mit Beteiligung des italienischen Wissenschaftsministers innerhalb eines von der Tageszeitung Reppublica und der Universität Calabrien organisierten Webseminars statt.

Zur Aufzeichnung in italienischer und englischer Sprache:
https://www.youtube.com/watch?v=AL0Y1AfoJnw

Text: Hoko DHBW, DI; Bild: Screenshot, PPT/Möbs