What if we were Swiss? The application of proportionality in the Swiss small banking regime

Vortrag von Prof. Dr. Christiane Weiland, DHBW Karlsruhe, bei der Europäischen Zentralbank im Juli 2019 (English text below)

 

Der Ruf nach einer Verstärkung der Proportionalität in der Bankenregulierung ertönt zurzeit nicht nur aus deutscher, sondern auch aus internationaler Perspektive. Auf Europäischer Ebene wurde mit der Verabschiedung der CRR2 im April dieses Jahres nun die Grundlage für eine weitergehende Ausgestaltung proportionaler Regulierungsanforderungen geschaffen. Es erfolgte die Definition einer kleinen und nicht komplexen Bank, deren Bilanzsumme eine Schwelle von 5 Mrd. EUR nicht übersteigen darf. Der Zeitpunkt vor Umsetzung der finalisierten Basel III-Regelungen ist günstig, denn dadurch könnte für kleinere Banken eventuell die Umsetzung von neuen, komplexen Anforderungen vermieden werden.

 

Die Frage ist, ob diese einzige Schwelle als Ansatzpunkt für die risikosensitive Schaffung von Erleichterungen ausreichend ist und welche konkreten Regelungen für nachhaltige Erleichterungen hieran anknüpfen können. Welche Inputs können andere Regulierungssysteme außerhalb der Europäischen Union bieten? Das Schweizer Kleinbankenregime geht hinsichtlich der Eintrittskriterien deutlich weiter, indem es zusätzlich zum reinen Größenbezug eine starke Kapitalisierung und Liquidität der Institute fordert, die dann von umfassenden Erleichterungen profitieren.

 

In ihrem Forschungssemester untersuchte Prof. Dr. Christiane Weiland Ansätze für eine Verstärkung von Proportionalität, welche die Wahrung von Finanzstabilität und Wettbewerbsgerechtigkeit gewährleisten. Ein besonderer Fokus lag auf dem Schweizer Kleinbankenregime. Für ein Sample aus Genossenschaftsbanken und Sparkassen analysierte sie die mögliche Anwendbarkeit des Schweizer Modells auf deutsche und europäische Banken und betrachtete, welchen Nutzen kleine Banken hieraus ziehen könnten.

 

Die Ergebnisse wurden u. a. im Rahmen eines Vortrags bei der Europäischen Zentralbank und in der Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen präsentiert: (Weiland, C.: Proportionalität in Regulierung und Aufsicht am Beispiel des Schweizer Kleinbankensystems, in: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, H. 21 / 2019, S. 1100-1105.)

 

Informationen zum Studiengang BWL-Bank der DHBW Karlsruhe erhalten Sie hier.

 

Text: WL/MAR, Foto: WL

 

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What if we were Swiss? The application of proportionality in the Swiss small banking regime

 

Presentation by Prof. Dr. Christiane Weiland, DHBW Karlsruhe, at the European Central Bank in July 2019

 

The call for strengthening proportionality in banking regulation is currently heard not only from a German but also from an international perspective. At European level, the adoption of CRR2 in April of this year created the basis for a more far-reaching definition of proportional regulatory requirements. A small and non-complex bank was defined whose balance sheet total may not exceed a threshold of EUR 5 billion. The timing before the implementation of the finalised Basel III regulations is favourable, as this could possibly avoid the implementation of new, complex requirements for smaller banks.

 

The question is whether this single threshold is sufficient as a starting point for a risk-sensitive creation of facilitations and which concrete sustainable derogations could be linked to this. What inputs can be provided by other regulatory systems outside the European Union? The Swiss small banking regime is going much further with regard to the entry criteria by demanding strong capitalization and liquidity from the institutions in addition to the mere size reference, which will then benefit from substantial simplifications.

 

In her research semester, Prof. Dr. Christiane Weiland examined approaches for strengthening proportionality, which guarantee the preservation of financial stability and fair competition. A particular focus was placed on the Swiss small banking regime. For a sample of cooperative banks and savings banks, she analysed the possible applicability of the Swiss model to German and European banks and looked at the benefits small banks could derive from it.

 

The results were presented in a lecture at the European Central Bank and in Weiland, C.: Proportionalität in Regulierung und Aufsicht am Beispiel des Schweizer Kleinbankensystems, in: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, H. 21 / 2019, S. 1100-1105.

 

You can find information on the DHBW Karlsruhe's Banking degree programme here.

 

Text: WL/MAR, Foto: WL