Akademietag 2022

Antrittsvorlesungen und Verleihung von Lehrpreisen – wieder in Präsenz

Am 19. Juli 2022 präsentierten sich die Professorinnen Dr. Monika Kopra–Schäfer, Professorin im Studiengang Papiertechnik der DHBW Karlsruhe, und Dr. Monika Kirsch, neue Professorin im Studiengang Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften, im Audimax dem Publikum. Die Referentinnen und der Prorektor Prof. Dr. Holger Becker freuten sich, dass die Veranstaltung nach zwei Jahren wieder in Präsenz stattfinden konnte. Nach der Begrüßung durch Professor Holger Becker, in der er auf die Historie des Akademietages und auch auf die Vergabe der Lehrpreise einging, hielten die Professorinnen ihre Antrittsvorlesungen.

Zunächst beantwortete Prof. Monika Kopra–Schäfer die Frage „Nachhaltigkeit und Verpackungen - ein Widerspruch?“ Eingangs stellte sie dar, wie der Begriff der Verpackungen definiert wird: „Gesamtheit aller Verpackungsmaterialien insbesondere von Packmitteln“. Durch Verpackungen konnten und können die Menschen Lebensmittel schützen, aufbewahren und transportieren. Also, eigentlich sind Verpackungen positiv zu bewerten. Heutzutage aber steht die Menschheit einem riesigen Berg an Verpackungsmüll gegenüber. 2019 fielen alleine in Deutschland 18,91 Tonnen an. Dem Problem versucht die Regierung durch verschiedene Gesetze Herr zu werden, 1996 wurde das Kreislaufwirtschaftsgesetz eingeführt, 2019 das Verpackungsgesetz mit Vorgaben von Recyclingquoten.  Auch in den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Agenda 2030 sind nachhaltige/r Konsum und Produktion Themen.
In der Fragerunde wurde nach bestimmten Verpackungsmaterialien gefragt. Was ist besser Glas, PET-Flaschen oder Tetra Pack. Jedes Material hat Vor- und Nachteile. Letztendlich gelten aber folgende Prioritäten: vermeiden, wiederverwenden, recyceln, verwerten, beseitigen.

Im Anschluss referierte Prof. Dr. Monika Kirsch über ein weiteres brandheißes Thema: „Pflege kann mehr! Ein Plädoyer für eine gute Gesundheitsversorgung in Deutschland.“ Monika Kirsch verstärkt seit Januar 2022 den Studiengang Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften. In ihrem Vortrag gab sie einen erschreckenden Ausblick. Im Jahr 2030 werden 1,8, Mio. Arbeitskräfte im deutschen Gesundheitssystem fehlen, wenn nichts unternommen werde. Die Alterung der Bevölkerung und die Nachwuchssorgen im Pflegeberuf führen dazu. Professorin Kirsch wies ebenfalls auf die gravierenden Folgen der Pandemie hin. Aufgrund der hohen Arbeitslast leide die Qualität der Patientenversorgung, es passieren bei den Behandlungen mehr Fehler und viele der Pflegekräfte sind selbst überfordert, sie haben gesundheitliche Probleme oder erleiden einen Burnout. Die Berufsverbände fordern für Pfleger*innen eine angemessene Bezahlung, mehr Anerkennung und bessere Berufsperspektiven. Neue integrierte Versorgungsmodelle stellen hier eine große Chance dar. Mit der Akademisierung der Pflegberufe ist ein erster Schritt getan und die DHBW Karlsruhe bietet mit dem Studiengang Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften und mit „Professorinnen, die für ihren Beruf brennen,“ so Professor Becker, bereits hervorragende Voraussetzungen für eine Attraktivitätssteigerung des Pflegberufs.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde der Blick auf das Bewährte gerichtet. Die vierte Preisvergabe der Lehrpreise des Fördervereins der DHBW Karlsruhe machte deutlich, welche wertvolle Arbeit sowohl die hauptamtlichen Professor*innen als auch die nebenberuflichen Lehrbeauftragten an der DHBW Karlsruhe leisten. Dies betonte Dr. Ralph Weber, 1. Vorsitzender des Fördervereins der DHBW Karlsruhe, in seiner Laudatio für die Preisträgerin und den Preisträger. Die Auszeichnungen stehen für qualitativ gute und innovative Lehre und würdigen das dazu erbrachte Engagement der Lehrenden. Der innovative Ansatz der Lehre wurde im Falle von Prof. Dr. Werner Haustein besonders hervorgehoben. Der ehemalige Professor für Elektrotechnik der DHBW Karlsruhe, der nach seiner Pensionierung weiterhin als nebenberuflicher Lehrbeauftragter tätig ist, setzt zum Beispiel Quizfragen ein, um den Studierenden mehr Spaß am Lernen zu bereiten. Professor Haustein erhielt von den Studierenden hervorragende Evaluationsergebnisse. So auch die Preisträgerin des Lehrpreises für hauptamtliche Professor*innen Prof. Dr. Ruth Caroline Zimmermann. Seit Februar 2021 unterrichtet sie als Professorin im Studiengang RSW-Steuern und Prüfungswesen an der DHBW Karlsruhe, seit April 2022 ist sie Leiterin des Studiengangs. Sie „bringt ein eher trockenes Thema sehr abwechslungsreich und mit viel praktischen Beispielen rüber. Während der Coronazeit hat sie eine innovative Software eingesetzt mit der die Studierenden kooperativ zusammenarbeiten konnten. Sie bereitet die Studierenden immer gut mit Übungsaufgaben auf die Klausuren vor“, zitierte Ralph Weber aus dem Empfehlungsbogen der Studierenden.

Einen Ausklang der Veranstaltung bot das Beisammensein im Casino der DHBW Karlsruhe, bei dem es nochmals Zeit und Raum gab, sich mit den Referentinnen und Kolleg*innen auszutauschen.

Text: DI, Foto: DHBW KA//DI