Der Landeslehrpreis 2017 für die Duale Hochschule Baden-Württemberg geht an die Studienakademie Karlsruhe

Dieses Jahr ging der Landeslehrpreis unter anderem an die DHBW Karlsruhe. Prof. Manfred Daniel und Judith Hüther konnten mit ihrem Projekt "smile" überzeugen.

„Lehre – Leistung – Lob“: Unter diesem Motto hat Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am 6. Dezember den Landeslehrpreis 2017 verliehen. „Heute geht es um die vielen Dozentinnen und Dozenten, die unsere Studierenden täglich mit in neue Wissenswelten nehmen. Sie begeistern mit ihren innovativen und kreativen Ansätzen in der Lehre und bilden die nächste Generation akademisch aus - ob für die Wissenschaft oder für das Berufsleben“, sagte Bauer.

Für die Duale Hochschule Baden-Württemberg konnten den mit 50.000 € dotierten Preis Prof. Manfred Daniel und Judith Hüther von der Studienakademie Karlsruhe in Empfang nehmen. Der Wirtschaftsinformatiker und die Bildungswissenschaftlerin haben mit ihrem innovativen Lehrkonzept „smile– Studierende als Multiplikatoren für innovative und digitale Lehre“ die Jury rundherum überzeugt. Der Ansatz ist ein Beispiel für die gelungene interdisziplinäre Kooperation zwischen Wirtschaftsinformatik und Bildungswissenschaften. Die beiden Preisträger betonen „smile ist gleichzeitig innovatives Lehrkonzept und Förderung einer neuen Lehr/Lernkultur".

In einem Intensivseminar sorgen die beiden im Teamteaching dafür, dass Studierende der Wirtschaftsinformatik zu angehenden Experten der Digitalisierung von Lehre werden. Diese geben am Ende des Seminars Ihr neu gewonnenes Wissen zu hochschul- und mediendidaktischen Themen nach dem Prinzip „Lernen durch Lehren“ an Ihre Kommilitonen weiter. Dazu erstellen sie in Zweierteams online-Lerneinheiten und führen eine Präsenz-Lehreinheit mit Ihren Kommilitonen durch. Gerade diesen Rollenwechsel fand die Jury besonders interessant. In smile nehmen Studierende die Lehrenden-Rolle ein, um mit der neuen Sichtweise Lehre weiterzuentwickeln.

In einer zweiten Phase bekommen die Studierenden Gelegenheit, die hinzu gewonnenen Kompetenzen in Kooperationsprojekten mit Lehrenden verschiedenster Fachrichtungen praktisch durchzuspielen: Im Team unterstützen sie einzelne Lehrende dabei, innovative, meist digital (z. B. mit Erklärvideos, Online-Tests, …) gestützte Lehrkonzepte und -methoden für deren Lehrveranstaltungen umzusetzen. Dieses Know-how können die Wirtschaftsinformatikerinnen und –informatiker gut im Beruf nutzen, wenn sie beispielsweise digital gestützte IT-Schulungen und Trainings entwickeln und durchführen. Professor Manfred Daniel hebt hervor: „Auch durch die in smile gewonnene Beratungskompetenz stärken wir die Studierenden der Wirtschaftsinformatik in ihrer späteren Rolle als verantwortungsvolle Treiber digitaler Veränderungen in Unternehmen und Gesellschaft".

Insgesamt betrachtet profitieren von dem komplexen Ansatz gleich fünf verschiedene Gruppen: zunächst die Studierenden der smile-Lehrveranstaltung selbst, danach die Lehrenden mit ihrer digitalisierten Lehrveranstaltung und dann wiederum deren Studierenden. Das Education Support Center wird entlastet und nicht zuletzt gewinnt die Duale Hochschule als Wettbewerber auf dem Bildungsmarkt durch die weitere Stärkung ihrer schon ausgewiesenen Lehrkompetenz.

Das Preisgeld von 50.000 € soll in eine Stelle für das Education Support Center an der DHBW Karlsruhe investiert werden und damit wiederum den Lehrenden zugutekommen.

 

Text: Prof. Daniel Foto: Jan Potente, Stuttgart