Erste duale Absolventinnen und Absolventen beim DHBW-Partner Universidad Invenio (Costa Rica)

"Licenciatura"-Feier im Dezember 2017

Ein Bericht über die damalige Berufsakademie Karlsruhe im “Asia-Pacific Journal for Cooperative Education” (Neuseeland) brachte die Sache ins Rollen. 2005 bat der IT-Unternehmer und Philantrop Adrian Lachner aufgrund dieses Artikels um Unterstützung bei der Einführung des dualen Studienkonzeptes in Costa Rica. Mit der ersten Absolventenfeier im Dezember 2017 erreichte die Entwicklung der dualen Hochschule Universidad Invenio einen Höhepunkt. 

Der Weg zur Universität war steinig. So mussten 130ha Farmland (etwa 18 Fußballfelder) im Norden des Landes (Tilaran/Guanacaste) für einen Campus entwickelt und umfangreiche Genehmigungsverfahren durchlaufen werden. Wegen des dualen Charakters des Studiums waren sogar Gesetzesänderungen erforderlich. Hierbei konnte sich Invenio auf die langjährige fachliche Unterstützung durch die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Karlsruhe sowie auf das politische Wohlwollen insbesondere der  costaricanischen Wirtschaftsministerin verlassen. 

Nach der erfolgreichen Einführung von zweijährigen „Diplomado“- Studiengängen (entspricht in etwa dem Techniker), begannen 2013 die fünfjährigen dualen Studiengänge in Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen und Informatik. Diese teilen sich in acht Theorie- und sieben Praxisphasen auf und schließen mit der „Licenciatura“ ab (eine Stufe über dem vierjährigen B.Eng.). Die Studieninhalte orientieren sich stark an denen der DHWB. Vorlesungssprache ist spanisch. 

Im Dezember 2017 konnten die ersten 21 Absolventinnen und Absolventen ihre Urkunden entgegennehmen. Die DHBW Karlsruhe, die das Projekt von Anfang an mit Rat und Tat begleitet hat, war bei dem Festakt durch Prof.  Volker C. Ihle, Studiengangsleiter Wirtschaftsingenieurwesen und wissenschaftlicher Leiter des Akademischen Auslandsamts, vertreten. In seiner Rede betonte er, dass das duale System einen wesentlichen Beitrag  zum Erfolg der deutschen Wirtschaft leiste. 

Für den Hochschulpräsidenten Adrian Lachner hat mit der Feier wieder eine „Stunde Null“ begonnen. Jetzt strebt er eine engere Zusammenarbeit mit der DHBW im Hinblick auf Studierenden und Lehrenden an. Für ihn ist der Kontakt auch eine Herzensangelegenheit, zumal in Karlsruhe sein direkter Vorfahr, der Komponist und Hofkapellmeister Vinzenz Lachner einst wirkte und eine Straße seinen Namen trägt.

Text: IH/DI, Foto: Invenio