Klimapositiv! Wärmewende
Karlsruhe auf dem Weg mit erneuerbaren Energien in eine umweltfreundliche, gesunde Zukunft
Eine Veranstaltungsreihe des Karlsruher Klimapaktes ausgerichtet von der DHBW Karlsruhe und der Stadt Karlsruhe
Am Montag, 21. Oktober 2024, fand die Auftaktveranstaltung zur Reihe „Klimapositiv!“ des Karlsruher Klimapaktes statt, die dieses Jahr von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe ausgerichtet wird. Die erste von vier Veranstaltungen, die alle im Audimax der DHBW Karlsruhe stattfinden, widmete sich der „Wärmewende“ und eröffnete eine Woche, in der die Themen Wärme, Energie, Mobilität und Kreislaufwirtschaft im Fokus stehen. Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtverwaltung stellten innovative Lösungen vor, wie Karlsruhe den Weg zu einer klimafreundlichen Zukunft beschreiten kann.
Prof. Dr.-Ing. Stephan Schenkel, Rektor der DHBW Karlsruhe, begrüßte die Teilnehmenden und betonte die Relevanz des Themas: „Die Wärmewende ist zentral für eine nachhaltige Energieversorgung. Wir müssen unser Potenzial ausschöpfen, um nicht nur klimaneutral, sondern klimapositiv zu werden.“ In diesem Sinne führte er in die Abendthematik ein und stellte die hochrangigen Gäste vor.
Bettina Lisbach, Karlsruhes Bürgermeisterin für Umwelt und Gesundheit, hob in ihrem Grußwort die Bedeutung der Zusammenarbeit von Stadt und Hochschulen hervor. Sie betonte, dass Klimaschutz eine gemeinsame Aufgabe sei, die nur durch die Vernetzung von Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft gelingen könne. Besonders die Studierenden spielten dabei eine zentrale Rolle, da sie frische Ideen einbringen. Lisbach erklärte zudem, dass ihr Fokus auf dem Ziel liege, Karlsruhe bis 2040 klimaneutral zu gestalten, wobei im Radverkehr bereits erhebliche Fortschritte erzielt worden seien. In den Bereichen Energie, Wärme und Mobilität wolle man gemeinsam neue Wege gehen.
Die Präsidentin der DHBW, Prof. Dr. Martina Klärle, hob die Verantwortung der Hochschule hervor und betonte, dass Nachhaltigkeit für die DHBW nicht nur ein wissenschaftliches Thema, sondern eine Herzensangelegenheit sei. Sie erklärte, dass die Hochschule bis 2030 klimaneutral werden wolle, und wies darauf hin, dass die Mitarbeitenden, Studierenden und Alumni dabei eine zentrale Rolle als Botschafter*innen für Nachhaltigkeit spielen. Besonders hob Klärle die innovative und wegweisende Nachhaltigkeitsstrategie der DHBW hervor, die von 250 Mitarbeitenden entwickelt wurde und klare Ziele in den Bereichen Energie, Mobilität und Klimaschutz verfolgt.
Den fachlichen Auftakt machte Prof. Dr. Heinrich Braun, Ansprechpartner für Nachhaltigkeit an der DHBW Karlsruhe. Er erläuterte die Energieziele der Hochschule und machte deutlich: „Unser Ziel ist es, mehr Energie zu erzeugen, als wir für Strom, Wärme und Mobilität verbrauchen – klimapositiv zu werden. Solaranlagen auf unseren Gebäuden wären nur der Anfang, beim Verbrauch müssen wir um mehr als Faktor 2 effizienter werden.“ Braun ging auf die Energieziele der Stadt und der Bundesregierung ein und rief zu einer gemeinsamen Anstrengung auf.
Katharina Reinholz, Klimaschutzmanagerin der Stadt Karlsruhe, stellte den „Energieleitplan der Stadt“ vor und betonte, dass ein „Weiter so“ keine Option sei, wenn Karlsruhe bis 2040 klimaneutral werden wolle. Sie erklärte, dass der konsequente Ausbau von Fernwärme und Solaranlagen notwendig sei – nicht nur auf Dächern, sondern auch auf großflächigen Arealen.
Prof. Dr. Thomas Kohl vom KIT sprach über die Potenziale der Tiefengeothermie. Er betonte, dass Geothermie die Chance biete, ganzjährig und grundlastfähig Wärme zu erzeugen, und unterstrich, dass dieses Potenzial genutzt werden müsse.
Den Abschluss der Fachvorträge bildete Dr. Manuel Rink, Leiter der Fernwärmeversorgung der Stadtwerke Karlsruhe, mit dem Thema „Dekarbonisierung der Fernwärme mit Geothermie“. Dieses Ziel ist einerseits sehr ambitioniert, anderseits wichtig für die Wärmewende an den Karlsruher Hochschulen, da alle bereits an das Fernwärmenetz angeschlossen sind. Durch die Dekarbonisierung der Fernwärme wäre deren Wärmeversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt. Rink erläuterte die geplanten Maßnahmen: Ab 2027 sollen Großwärmepumpen sowie große oberirdische Wärmespeicher für kurzfristige Schwankungen zum Einsatz kommen. Ab 2035 seien Tiefengeothermie und saisonale unterirdische Wärmespeicher geplant.
Der Abend endete mit einer angeregten Diskussion, bei der die Teilnehmenden ihre Fragen direkt an die Expert*innen richten konnten. Es zeigte sich, dass die Wärmewende in Karlsruhe nicht nur eine Vision ist, sondern mit konkreten Maßnahmen auf den Weg gebracht werden kann.
Programm
Weitere Informationen zum Karlsruher Klimapakt
Text und Foto: DI