Klimapositiv!
Karlsruhe auf dem Weg mit erneuerbaren Energien in eine umweltfreundliche, gesunde Zukunft
An vier Themenabenden in der Woche vom 21.-24.10.2024 jeweils von 17.30 - 20 Uhr laden wir Sie ein, mit Expert*innen Wege und Lösungen für Karlsruhe zu diskutieren für die:
- Wärmewende – mit Geothermie und saisonalen Wärmespeicher ersetzen wir fossile Brennstoffe
- Energiewende – mit großflächigen Solar-Anlagen und Windenergie erzeugen wir nachhaltig Strom
- Mobilitätswende – wir gestalten das Mobilitätsangebot unserer Stadt für eine attraktive, umweltfreundliche, gesunde Zukunft
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Kreislaufwirtschaft - Nachhaltigkeit in Transport und Produktion
Die Veranstaltung richtet sich an alle Studierende, Wissenschaftler*innen sowie Mitarbeitende der Karlsruher Hochschulen und aus dem Klimaschutz der Stadtverwaltung.
Im Rahmen des Klimapakts der Karlsruher Hochschulen und der Stadt Karlsruhe finden an vier Abenden Vorträge von Wissenschaftler*innen, Vertreter*innen der Stadt Karlsruhe und Expert*innen aus der Wirtschaft statt. Die Vorträge beleuchten die Themen Wärme, Energie, Mobilität und Produktion.
Unsere Gesellschaft und Wirtschaft sind im Wandel zu mehr Nachhaltigkeit. Dabei wollen wir keine sogenannte NIMBYs sein, sondern in unserem Back Yard Hochschule Teil der Lösung.
Bei der Klimakonferenz in Dubai forderte unser Bundeskanzler Olaf Scholz als Leitziele für Deutschland bis 2030:
- erneuerbare Energien um Faktor 3 ausbauen und
- Energie-Effizienz verdoppeln
Deshalb wollen wir als regionale Impulsgeber in Karlsruhe klimapositiv werden: nachhaltig mehr Energie erzeugen als wir mit mehr Effizienz benötigen, aber nicht energie-autark, d.h. bei Dunkel-Flaute darf Wasserkraft aus Alpen oder Norwegen Strom teurer liefern und uns bei Sonne-Wind billiger abnehmen.
Photovoltaik, Geothermie und Windräder erzeugen unsere erneuerbare Energie regional bei uns, Energiemanagement und nachhaltige Mobilität sind unsere Effizienzfaktoren.
Dies löst das:
- Gerechtigkeits- und Vorbildproblem
Was hilft es, wenn wir in Deutschland als 1% der Weltbevölkerung nur durch Import von erneuerbarer Energie aus dem Ausland nachhaltig sind?! - Akzeptanz-Problem
Geothermie, Wind- und PV-Parks in der Region evtl. finanziert über Bürgerenergiegenossenschaften liefern positive Beiträge zur eigenen Energie-Bilanz. - Kommunikationsproblem
Eine Herausforderung, die jeder für sich oder seiner Region erreichen möchte und einfach versteht (seinen Jahresverbrauch an Strom, Wärme und Mobilität).
21.10.24 THEMENABEND WÄRMEWENDE und Einführung
Nachhaltige Fernwärme mit Geothermie und saisonalen Wärmespeicher
Vorträge: 17.30 – 20.00 Uhr im Audimax DHBW Karlsruhe
Grußwort Bettina Lisbach, Bürgermeisterin für Umwelt und Gesundheit, Karlsruhe |
Grußwort Prof. Dr. Martina Klärle, Präsidentin der DHBW |
Klimapositiv – wie wird unsere Hochschule Vorbild?!Prof. Dr. Heinrich Braun, Koordinator Nachhaltigkeit, DHBW Karlsruhe |
Energieleitplan der Stadt KarlsruheKatharina Reinholz, Klimaschutzmanagerin der Stadt Karlsruhe |
Tiefen-Geothermie und saisonale WärmespeicherProf. Dr. Thomas Kohl, Leiter Institut für Geothermie und Reservoir-Technologie, KIT |
Dekarbonisierung der Fernwärme mit GeothermieDr. Manuel Rink, Leiter Fernwärmeversorgung der Stadtwerke Karlsruhe |
Geothermie - das kannten bereits die alten Römer,
jedoch nicht in 3000 m Tiefe!
- nahezu unendlich großes Potenzial
- Grundlastfähig
- sichere Nutzung am Oberrhein
Saisonale Speicher – DeepStor:
Im Sommer die Wärme speichern für den Winter!
Karlsruhe bewegt sich mit Euch in eine nachhaltige Zukunft.
Diskutiert mit unseren Expertinnen und Experten Lösungen statt nur Gesten!
Ziel „klimaneutral“
Die Karlsruher Hochschulen sind an die Fernwärme angeschlossen. Sofern die Dekarbonisierung der Fernwärme gelingt, ist deren Wärmeversorgung klimaneutral.
Ziel „klimapositiv“ – Effizienz optimieren bzw. Energieverbrauch reduzieren
- Abwärmenutzung: Die CO2-Emissionen der Fernwärme in Karlsruhe ist durch Nutzung von Abwärme bereits heute um Faktor 3 geringer als vergleichbare Gas-Heizungen (78g CO2/kWh Fernwärme Karlsruhe im Vergleich zu 257 g CO2/kWh Erdgas)
- Flächeneffizienz für Hochschule als Lern- und Arbeitsort in Präsenz: Bei der DHBW Karlsruhe liegt die Flächeneffizienz = beheizte Gebäudefläche / Anzahl Hochschulangehöriger bei 7 m² pro Person, d.h. um Faktor 7 geringer als im Wohnungsbau (48 m² pro Person in Deutschland).
Durch beide Faktoren: - Energieeffizienz um Faktor 3*7=21 höher als im Wohnungsbau.
- Geringe CO2-Emissionen für Wärmeversorgung: Mit 60 kg CO2 pro Studierenden im Jahr sind diese an der DHBW Karlsruhe auch bei nur normal isoliertem Gebäudealtbestand (Jahreswärmebedarf ca. 90 kWh/m²) sehr gering. Dies entspricht ungefähr 20 L fossilem Kraftstoff wie Benzin und Diesel. Deshalb sind die CO2-Emissionen für die tägliche Anreise (Pendler-Verkehr) um ein Vielfaches höher (siehe Themenabend Mobilitätswende).
Forschung am Institut für Geothermie und Reservoir-Technologie
KIT - AGW - Geothermie - Unser Profil - Team - Prof. Dr. Thomas Kohl
Energieleitplan der Stadt Karlsruhe
22.10.2024 THEMENABEND ENERGIEWENDE
Mehr elektrische Energie nachhaltig lokal erzeugen als für Strom, Wärme und Verkehr verbrauchen
Vorträge: 17.30 – 20.00 Uhr im Audimax DHBW Karlsruhe
Karlsruher Hochschulen arbeiten gemeinsam an der EnergiewendeSelma Janssen, Nachhaltigkeits- und Energiemanagerin, Hochschule Karlsruhe – Die HKA |
Vorbild öffentliche Gebäude – Ausbau PV auf versiegelten Flächen wie Dächer und ParkplätzeThomas Drepper, Leiter Stabstelle Klimaschutz, Vermögen und Bau Amt Karlsruhe |
Bürgerenergie – Großflächige PV-Anlagen auf Gebäuden und Baggerseen sowie WindparksBernd Renner und Prof. Dr. Manfred Daniel, BEG Durmersheim |
Dekarbonisierung in der Software IndustrieFabio Kleinkauf, SAP, Program Lead Corporate Sustainability |
Innovation im Schwerlastverkehr: Der eActros Daimler TruckHenri Hatz, Henry Mayer, Daimler Truck |
Nur 5% des Stromverbrauchs in Karlsruhe wird lokal erneuerbar erzeugt?!
Wir wollen mehr!
Wie werden wir klimapositiv und erzeugen mehr erneuerbare Energie, als wir für Strom, Wärme und Mobilität verbrauchen?
Für den Neubau sind diese sogenannte Energieplus-Quartiere bereits wirtschaftlich.
Aber in unserem Wohnungsbestand und an unserer Hochschule?
Mit Investitionskosten weniger als eine Urlaubsreise oder unsere Rundfunkgebühren GEZ?!
Ziel von SAP ist bis 2030 net-zero nach SBTi-Standard, d.h. netto null Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette.
Einblick in die Technik eines batterieelektrischen Lkws:
Der eActros 600 spart in seinem Lebenszyklus von ungefähr 10 Jahren und 1,2 Millionen Kilometern 80 Prozent CO2eq-Emissionen (nach EU-Green-Grid-Mix 2020) und verbraucht 55% weniger Energie als ein vergleichbarer Diesel-LKW.
Strom ist der Energieträger der Zukunft!
Intelligente Steuerung und Vernetzung der Systeme von PV-Anlagen, Kälte-/Wärmepumpen und Ladestationen für E-Fahrzeuge machen den massiven Ausbau erneuerbarer Energien durch Eigennutzung wirtschaftlich.
Diskutiert mit unseren Expertinnen und Experten Lösungen statt nur Gesten!
Ziel „klimaneutral“:
Die Karlsruher Hochschulen beziehen für Ihren Gesamtstromverbrauch 100% Ökostrom.
Ziel „klimapositiv“ - mehr Energie erzeugen als verbrauchen:
- Energieeinsparung: Durch Umrüstung auf LED-Beleuchtung und Wärmetauscher in der Lüftungstechnik liegt der Gesamtjahresstromverbrauch der DHBW Karlsruhe bei nur ungefähr 150 kWh pro Studierenden.
- Klimapositiv durch PV-Anlage auf DHBW-Hochschuldach: Die prognostizierte Energieerzeugung im Jahr entspricht unserem Stromverbrauch im Jahr und kann diesen übertreffen bei weiteren Verbesserungen für Energieverbrauch und PV-Erzeugung.
- Stabilisierung der Stromnetze: Der Überschuss an solarer Energie (Peak-Leistung im Sommer) ist nutzbar an den e-Ladestationen in unserer DHBW-Tiefgarage (PBW - Parkraumbewirtschaftung BW).
- Biogas aus Biomüll: Speisereste (Studierendenwerk Karlsruhe) und Biomasse (Stadtwerke Karlsruhe und Amt für Abfallwirtschaft)
Hinweis:
Die am Themenabend Energiewende diskutierte PV-Anlage auf dem DHBW-Hochschuldach ist bisher nur vorgeschlagen, aber noch nicht umgesetzt.
Klimaschonendes Gewerbequartier im städtischen Raum.
Smart East Karlsruhe – Forschungsprojekt
Nachhaltiges Quartier im Wohnbestand ländlicher Raum, das mit erneuerbarer Energie im Jahr doppelt so viel erzeugt als für Strom, Wärme und Mobilität verbraucht wird (HOF8).
23.10.2024 THEMENABEND Mobilitätswende
Umweltfreundliche Mobilitätskonzepte gestalten und leben
Vorträge: 17.30 – 20.00 Uhr im Audimax DHBW Karlsruhe
Nachhaltige Mobilität – wie jetzt?Prof. Dr. Christoph Hupfer, BW Institut für nachhaltige Mobilität, HKA Karlsruhe |
Karlsruhe – Stadt der MobilitätswendeProf. Dr. Anke Karmann-Wössner, Leiterin Stadtplanungsamt Karlsruhe |
Anreise zur Hochschule – aktiv mobil, gesund und schnellProf. Dr. Heinrich Braun, Koordinator Nachhaltigkeit und Klimaschutz, DHBW Karlsruhe |
Klimafreundliche DienstreiseDr. Marius Albiez, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse, Karlsruhe |
„Rad-Autobahnen“ wie in Kopenhagen?!
Wir haben seit Markgraf Karl Friedrich von Baden Fernreit- bzw. Radwege wie Sonnenstrahlen durch den Hardtwald.
„Superblocks“ wie in Barcelona?!
Wir entwickeln maßgeschneidert und passgenau Lösungen wie die Sophienstraße in Karlsruhe.
Wer in der Pubertät steckt, durfte früher nur motorisierte Fahrzeuge bis 25 km/h fahren. Warum nicht vollwertige Radfahr-Lösungen für Erwachsene, die sich Verkehrssituationen anpassen können:
- Schrittgeschwindigkeit in verkehrsberuhigten Zonen
- 25 km/h auf Radwegen innerorts
- bis zu 45 km/h auf Radwegen außerorts oder Straßen innerorts
Vollwertige Verkehrsteilnehmer sind keine Verkehrshindernisse und haben keine Probleme mit Seitenabstand durch ungeduldige Überholende. siehe auch:
- S-Pedelec - Positionspapier VCD
- S-Pedelec - Verkehrsregelungen in der Schweiz, Belgien, Tübingen.
Umweltfreundliche „Forschungsreisen“ wie Alexander von Humboldt ?!
Eine interkontinentale Reise benötigt Faktor 130 mehr erneuerbare Energie als Forschungsaustausch in Europa im Umkreis von 800 km (z.B. Erasmus Programm).
Enorm viel Potential für mehr Nachhaltigkeit in Lehre und Forschung.
Die tägliche Anreise an die Hochschule verursacht wesentlich mehr CO2-Emissionen als die Gebäudewärme (siehe Themenabend Wärmewende) und Gebäudestrom. An der DHBW Karlsruhe und den anderen Standorten in Baden-Württemberg sind es über 50% deren Gesamtemissionen.
Nachhaltig, wirtschaftlich und klimaneutral sind für den Pendler-Verkehr:
- aktive Mobilität (zu Fuß, mit dem Rad)
- ÖPNV mit Ökostrom im Karlsruher Verkehrsverbund (KVV)
Die CO2-Emissionen werden verursacht von den Hochschulangehörigen, die mit einem PKW kommen, da es ihnen zu weit für das Rad und zu zeitaufwändig mit ÖPNV ist.
Wichtige Maßnahmen zur CO2-Reduzierung sind deshalb:
- Anzahl deren Fahrten reduzieren durch Mitfahrerbörse (z.B. PENDLA)
- eMobilität fördern durch preiswerte Ladestationen auf unseren Parkplätzen (PBW)
Diese Maßnahmen sind attraktiv für diese Pendler aus dem Umland, da deren hohe Fahrkosten sich halbieren und selbst gewählte Fahrgemeinschaften unterhaltsam sind.
Ziel klimaneutral
CO2-Emissionen und Verkehrsbelastung halbieren sich, wenn die Belegungsdichte dieser PKW-Anreisen größer 2 ist. Der Pendler-Verkehr an unsere Hochschulen wird klimaneutral, wenn die Transformation zur eMobilität für diese Fahrten gelingt (zu weit für Rad und ungünstig für ÖPNV).
Ziel klimapositiv – Effizienz optimieren bzw. Energieverbrauch um Faktor 10 reduzieren
Im Pendler-Verkehr von Karlsruhe nutzen aktuell 2/3 einen PKW - über 98% von Ihnen allein. Das entspricht einem Kraftstoffverbrauch 6 L bzw. Energieverbrauch 60 kWh pro 100 Pkm (Personenkilometer). Dieser reduziert sich bei ÖPNV bzw. BEV (Battery Electric Vehicle) mit mindestens einem Mitfahrenden um Faktor 10 auf 6 kWh / 100 Pkm. Bei aktiver Mobilität (inkl. Pedelec) sogar um einen weiteren Faktor 10 auf 0,6 kWh / 100 Pkm.
Eine Verschiebung im modalen Split reduziert deshalb den Energieverbrauch von PKW
- auf aktive Mobilität um Faktor 100
- auf ÖPNV oder BEV zu zweit um Faktor 10
Ein PKW mit eFuel hingegen verdoppelt den Energiebedarf auf über 100 kWh / 100 km.
Ein Drittel der Pendler in Karlsruhe hat eine Anfahrstrecke im Bereich 10 – 24 km mit bisher sehr geringem Anteil an Radverkehr. Für diesen Bereich eignet sich ein S-Pedelec sehr gut für aktive Mobilität und damit Reduzierung des Energiebedarfs um Faktor 100.
Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität
Das BWIM - BWIM
Das Karlsruher Programm für aktive Mobilität
Karlsruhe: Karlsruher Programm für Aktive Mobilität
24.10.2024 THEMENABEND Kreislaufwirtschaft
Nachhaltigkeit in Transport und Produktion
Vorträge: 17.30 – 20.00 Uhr im Audimax DHBW Karlsruhe
Holz als Rohstoff - zum Verheizen zu wertvoll?Prof. Dr. Jukka Valkama, DHBW Karlsruhe, Leiter Studiengang Sustainable Science and Technology |
Allgemeine Aspekte holzbasierter Biorefinery und Modellfabrik Papier - Forschungsansätze zur CO2 ReduktionProf. Dr. Markus Wildberger, DHBW Karlsruhe, Sustainable Science and Technology |
Berechnung des CO2-Fußabdrucks in der Lieferkette (Supply Chain)Stiven Schäfer, SAP Sustainability Solutions |
Vermeiden von Papierverbrauch durch Digitalisierung
- Bereitstellung von Lehrmaterial über Lernplattform moodle
- Dokumentenablage für gemeinsame Projekte über bwsyncandshare
- Digitale Abgabe von Projektarbeiten und deren juristisch sichere Archivierung
Kreislaufwirtschaft
- Recycling Papier für unvermeidbaren Rest (Klausuren, Toilettenpapier, …)
- Mehrweg und kein Plastik als Verbrauchsmaterial in Kantinen (Studierendenwerk Karlsruhe)
Studiengang Sustainable Science and Technology, DHBW Karlsruhe
Sustainable Science and Technology (B.Eng.)
Modelfabrik Papier
Nachhaltige Papierfertigung - Modellfabrik Papier