Keynote: Aktuelle Herausforderungen in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit

Christiane Laibach, Mitglied des Vorstands der KfW - DHBW Karlsruhe | Studiengang Bank – 7. April 2022

Zum Abschluss der Vorlesung Internationales Förderkreditgeschäft sprach Christiane Laibach, Mitglied des Vorstands der KfW und dort zuständig für das internationale Geschäft, vor Studierenden des Studiengangs Bank der DHBW Karlsruhe. Thema waren die aktuellen Herausforderungen in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und hierbei auch auf die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine.

Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung die Ukraine mit finanzieller Hilfe sowie mit humanitärer Hilfe für die in Deutschland und den Nachbarländern ankommenden Flüchtlinge.

Auswirkungen ergeben sich auch auf Afrika. Wenngleich keine regionale Nähe besteht, ist Afrika ein großer Abnehmer von Weizen aus der Ukraine. Ein Viertel der Weltproduktion von Weizen stammen aus der Ukraine, die Verknappung führt zu Preissteigerungen auf dem Weltmarkt, die die Lebensmittelversorgung in Afrika weiter erschweren. Ohnehin sind viele afrikanische Staaten bereits durch die Corona Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns sehr geschwäch. Die wirtschaftliche Entwicklung musste deutliche Rückschritte verzeichnen. Die internationale Weltgemeinschaft versucht, Unterstützung zu leisten, um die Effekte der starken Verteuerung zu mitigieren.

Unabhängig von den aktuellen Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine besteht eine große Aufgabe von Förderbanken im Klimaschutz, also in ihrem Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels. Dies wird die Agenda in den nächsten Jahren maßgeblich bestimmen. Dabei nicht zu unterschätzen ist die Bedeutung der Biodiversität und der Schutz CO2 absorbierender Naturräume. Hier ist Deutschland in seiner Förderwirkung weltweit führend. Es werden Nationalparks unterstützt, um Wälder bestmöglich zu schützen.

Bei der notwendigen Umstellung auf alternative Energieträger wird es darauf ankommen, öffentliche Mittel mit der Mobilisierung privaten Kapitals zu kombinieren. Förderbanken begleiten diesen sehr tiefgreifenden Strukturwandel.

Ein Beispiel für das Ineinandergreifen der verschiedenen Bereiche der internationalen Förderaktivitäten ist die Förderung der Produktion grünen Wasserstoffes. Ein großes Potenzial wird in Entwicklungs -und Schwellenländern und im mittleren Osten gesehen. Die Umsetzung des gesamten Rahmens für die Nutzung von grünem Wasserstoff ist jedoch komplex. Der Transport benötigt Pipelinesysteme und Schiffe, dies wird eine Vielzahl an Investitionen in neue, kommerzielle Projekte entstehen lassen.

Insgesamt wird es eine große Aufgabe sein, die Wertschöpfungskette des grünen Wasserstoffs mit sowohl kommerziell durchführbaren Projekten als auch öffentlich geförderter Infrastruktur auszubauen.

Es liegen also weiterhin viele Aufgaben vor Förderbanken.

Vor der Keynote hatten die Bank-Studierenden des Wahlmoduls Förderkreditgeschäft die Gelegenheit, selbst aktuelle Fragestellungen aus der internationalen Entwicklungszusammenarbeit zu präsentieren. Die Vorlesung wurde federführend durch Martin Kores, KfW, verantwortet. In verschiedenen Terminen wurden Schlaglichter auf verschiedene Bereiche der internationalen Entwicklungszusammenarbeit geworfen, die von Spezialisten aus der KfW Entwicklungsbank, IPEX und DEG berichteten.

Prof. Dr. Christiane Weiland, Leiterin Studiengang Bank, dankte Frau Laibach und Herrn Kores wie auch den weiteren Beteiligten für ihr Engagement.

Text & Foto: WL