Aktuell beschäftigen sich Kreditinstitute und Förderbanken auf verschiedenen Ebenen mit der digitalen Transformation. „Handlungsdruck, aber auch Chancen, ergeben sich sowohl für die internen Prozesse als auch für die Kommunikation mit den Kunden,“ so Prof. Dr. Christiane Weiland, die gemeinsam mit Prof. Dr. Steffen Rasch die Vortragenden und Teilnehmer des ersten BankenDialog 2018 begrüßte. Für die Kunden können ganz neue Dienstleistungen entstehen.

Dr. Ingrid Hengster, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe Frankfurt/Main, nahm genau diese Themen in den Fokus. „Unser Geschäft ist sehr kleinteilig, deshalb müssen wir möglichst effizient arbeiten. Die Digitalisierung ist für uns ein Schlüssel, der uns neue Türen öffnet.“, erklärte die international erfahrene Bankenexpertin. Die nach dem zweiten Weltkrieg gegründete Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist heute eine der größten Förderbanken der Welt. In Deutschland sind die Hälfte aller Wohnungsneubauten und auch 50 % aller Investitionen im Bereich erneuerbarer Energien durch die KfW gefördert. Die KfW arbeitet als staatliche Förderbank nicht direkt mit den Kunden zusammen, sondern mit deren Hausbanken.

Den digitalen Ausbau dieser Prozesse treibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau nun voran. Aktuell arbeitet die Förderbank daran, die Vergabe gewerblicher Kredite voll automatisiert anbieten zu können. Außerdem hat sie mit Unterstützung des Bundeswirtschaftsministeriums eine Gründerplattform geschaffen, auf der von der Idee bis zur Finanzierung der Verlauf der Existenzgründung digital abgebildet wird. „Es gibt einen Trend zur Plattform-Ökonomie, dem auch die Banken folgen müssen. Die Kunden wollen ein gebündeltes Serviceangebot.“, ist die Überzeugung der Referentin. Um solche Projekte voranzutreiben und Raum für Innovationen zu schaffen, hat die KfW ein „Digital Office“ eingerichtet. Dort wird beispielsweise mit der Methodik des ‚Design Thinking‘ eine offene Umgebung für Innovation geschaffen, berichtet die Projektmanagerin im Digital Office der KfW und Korreferentin des Abends Theresa Bihn. Damit sollen althergebrachte Strukturen aufgebrochen werden. Aber auch die Unternehmenskultur muss agiles Arbeiten unterstützen. Dass dies auch in einer so großen staatlichen Bank wie der KfW funktionieren kann, machten beide Referentinnen deutlich.

Der BankenDialog Karlsruhe ist eine Plattform zur Förderung des Gedankenaustauschs innerhalb der Finanzierungscommunity der TechnologieRegion Karlsruhe und wendet sich an alle, die sich mit Themen der Finanzwirtschaft auseinandersetzen und dafür interessieren. Er wird veranstaltet vom Studiengang BWL-Bank unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Weiland. Unterstützt wird der BankenDialog durch die Deutsche Bundesbank und die L-Bank.

Weitere Informationen: www.bankendialog-karlsruhe.de

Informationen zum Studiengang BWL-Bank finden Sie hier

Text: DI/WL, Foto: PI