Innovation in der Hochschullandschaft

Zusammenschluss im Center for Digital Business and Industrial Management (CDI)

Die Studienrichtungen BWL-Industrie/Industrial Management und BWL-Digital Business Management verfolgen beide für den Bachelorstudiengang als erstem berufsqualifizierenden Hochschulabschluss einen generalisierten Ansatz der Wissensvermittlung. Sie unterscheiden sich jedoch in der Tiefe der Einbindung der Digitalisierung, so wie sich auch der Bedarf von Unternehmen bei der Gewichtung von Digitalisierungskenntnissen unterscheidet. Die Studiengänge BWL-Industrie/IDM und BWL-Digital Business Management haben sich unter der gleichen Studiengangsleitung im Center for Digital Business and Industrial Management (CDI) zu einem eigenständigen Zentrum zusammengeschlossen. Dies ermöglicht den Partnerunternehmen in jährlicher Abstimmung mit der Studiengangsleitung den unternehmensindividuellen Bedarf unter einem gemeinsamen Dach zu steuern. Inhaltlich können dadurch Synergien realisiert werden, indem Sachverhalte über die gesamte Supply Chain sowie über die Führungs- und Steuerungsfunktionen branchenübergreifend betrachtet werden können. Zur Simulation und Implementierung durchgängiger Geschäftsprozesse und methodischer Reflexion ist die Einrichtung eines gemeinsamen ERP-Labors geplant. Organisatorisch ermöglicht das CDI zudem eine personelle Verstärkung in der Lehre und Betreuung der Studierenden. Durch zusätzliche akademische Mitarbeiter*innen und Studiengangsmanager*innen werden ein hoher wissenschaftlicher Standard und die individuelle persönliche Betreuung ermöglicht.
 

BWL-Digital Business Management – Digitalisierung in Dienstleistung, Handel und Industrie

Durch die „Digitalisierung“ erfindet sich die Wirtschaft neu?! Offenkundig ist: Kunden möchten individualisierte Dienstleistungen und Produkte, vielseitigere und schnellere Informationen sowie orts- und zeitunabhängige elektronische Vernetzung und Zugänge (z.B. Multi-/Omnichannel). Dies betrifft alle Funktionsbereiche von Unternehmen und geht damit weit über Handelsaktivitäten, die Produktion oder die Erbringung von Dienstleistungen einzelner Unternehmen hinaus. So gewinnen beispielsweise neue Bezahlsysteme, abseits der traditionellen Einbindung von Kreditinstituten, immer mehr an Bedeutung und müssen mit den Systemen der Unternehmen verknüpft werden. Die digitale Vernetzung verändert den Energie- und Transportsektor (z. B. Uber), Teilen statt Kaufen (Sharing-Modelle) wird etwa durch die Verbreitung sozialer Medien in großem Umfang möglich. Über alle Abläufe hinweg steuern mathematische Algorithmen vermehrt die Analyse von Informationen und liefern daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen gleich mit. Oftmals entstehen neue Geschäftsmodelle und Unternehmen, wie die relativ jungen Unternehmen Google (Alphabet), Facebook, Amazon oder Paypal, die etablierten Unternehmen Marktanteile streitig machen.

Big Data, Maschinelles Lernen (Künstliche Intelligenz), Industrie 4.0, Internet of Things, Augmented Reality, Robotik, Sensorik, Blockchain-Technologien, Cyber-physische Systeme stehen schlagwortartig für Entwicklungen, die derzeit in vielen Unternehmen Einzug halten.
 

Geforderte Kompetenzen verändern sich

Auswirkungen auf notwendige Kenntnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen sich sowohl im (informations-)technischen, wie auch im betriebswirtschaftlichen Bereich. Um Verknüpfungen verstehen und umsetzen zu können, werden zunehmend Kompetenzen aus allen zusammenwirkenden Studienschwerpunkten benötigt. Dabei dürfen jedoch zentrale betriebswirtschaftliche Lehrinhalte nicht aufgegeben werden. Dies zu vereinen ist Aufgabe der neu entwickelten Studienrichtung BWL-Digital-Business Management. Sie ersetzt damit nicht die branchenspezifischen Studienrichtungen, sondern ergänzt diese bedarfsgerecht insbesondere um informationstechnische sowie mathematische und statistische Kompetenzen.
 

Merkmale von Partnerunternehmen und Studieninteressenten

Partnerunternehmen dieser Studienrichtung zu sein ist besonders für diejenigen Unternehmen attraktiv, die ihre Prozesse verstärkt auf die digitale Vernetzung der Supply-Chain ausrichten, die Arbeitsteilung zwischen „Mensch“ und „Maschine“ neu überdenken oder sogar ihr Geschäftsmodell überarbeiten oder neu aufsetzen möchten bzw. müssen (Disruption).

Partnerunternehmen des Studiengangs Digital Business Management verstehen sich als Treiber der digitalen Transformation, unabhängig davon, ob sie traditionell dem Dienstleistungsbereich (z.B. Beratungen, Finanzdienstleistungen), dem Handel oder der Industrie zugeordnet werden. Die digitale Transformation ist eine branchenübergreifende Herausforderung und lässt Branchengrenzen weiter verschwimmen.

Studieninteressierte sollten in der Lage sein, auf einem erhöhten Abstraktionsnivau breites betriebswirtschaftliches Know-how in neue praktische Anwendungen zu transformieren um mit fortschreitendem Studium die sehr vielfältigen digitalen Transformationsprozesse ihres Ausbildungsunternehmens aktiv mitgestalten zu können. Das dreijährige, sehr abwechslungsreiche Intensivstudium führt zum Abschluss Bachelor of Arts (B.A.).

Modulhandbuch